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Geschichte der Ndmer.
Stellung. Er führte damals eine wichtige Neuerung im Heerwesen ein, indem er eine Menge besitzloser Bürger in das Heer aufnahm. Leute, die nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer späteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Inzwischen kehrten die Feinde über die Pyrenäen zurück, um von neuem Gallien zu durchziehen. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen über den Brennerpaß, die Teutonen die Rhone abwärts.
Marius, der den Teutonen gegenübertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenüber ein Lager auf und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefürchteten Feinde zu gewöhnen. Als diese endlich ausbrachen und, Hohnworte rufend, am römischen Lager vorüber nach Süden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die größte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager auf einer Anhöhe auf. Bei Schlacht bei Aqua Sextiä, dem heutigen Aix in der Provence, kam es zur Schlacht. %quio2.e;t a Die Römer standen auf Anhöhen; die Germanen griffen von unten her an, litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine römische Abteilung im Rücken angegriffen. Da flohen sie; aber noch mußten die Römer das Lager des Feindes erstürmen, das selbst von den Frauen verteidigt wurde, bis der Kampf mit der völligen Vernichtung der Teutonen endete.
Im nächsten Jahre trat Marius den Kimbern entgegen, die durch Schlacht bei das Etschtal in Oberitalien eingedrungen waren. Bei V e r c e l l ä trafen erce “ ' die Heere aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen fiel auch hier
der Sieg der besseren Führung, Bewaffnung und Zucht der Römer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgegen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden.
Sturz des Marius wurde hochgefeiert und bekleidete im Jahre 100 zum sechsten
ajtartus. Konsulat. Aber in seinem maßlosen Ehrgeiz ging er eine Ver-
bindung mit einigen Demagogen ein, welche, um die Senatsregierung zu stürzen, Unruhen im Staate anstifteten, aber dabei ums Leben kamen. Diese Vorgänge schadeten seinem Ansehen sehr. Marius, der noch vor kurzem hochgepriesene Feldherr, mußte sehen, daß er gemieden, ja verachtet wurde, und verließ, unmutig und von Rachsucht erfüllt, die Hauptstadt.
Sulla.
Drr Bundes. § 90. Der Bundesqenossenkriea und Sullas Staatsstreich. Einige
flmeg.nä Jahre später wurde die römische Herrschaft durch einen Aufstand der italischen
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Sulla Sullas
110
Geschichtliche Tabellen.
146 133 149 — 146
133 — 30
133
123
113 — 101 113 102 101
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b) D i e Unterwerfung des Ostbeckens.
Der syrische Krieg. Niederlage des Königs Antiochus.
Tod des Hannibal und des Scipio Afrikanus. Unterwerfung von Macedonien. Perseus.
Sieg des Ämilius Paullus bei Pydna.
Einverleibung von Macedonien und Achaja; Zerstörung von Korinth.
Asien wird römische Provinz (Pergamon).
67
Der dritte punische Krieg. Zerstörung von Karthago durch Scipio Amilianus.
Kriege in Spanien. Zerstörung von N u m a n t i a durch Scipio.
3. Das Zeitalter der Auflösung der Republik.
1. Die Zeit der Gracchen.
Das Ackergesetz des Tib. Gracchus.
Die Gesetzgebung des Gajus Gracchus.
2. Die Zeit des Marius und Sulla.
Der jugurthinische Krieg:
Cäcilius Metellus. Marius.
Auslieferung Jugurthas durch Bocchus an Sulla.
Der Kimbernkrieg.
Sieg der Kimbern bei Noreja.
Sieg des Marius bei Aquä Sextiä über die Teutonen. Sieg des Marius bei Vercellä über die Kimbern.
Der Bundesgenossenkrieg.
Sullas Staatsstreich; Flucht des Marius.
Der erste mithridatische Krieg. Siege Sullas. Eroberung Roms durch die Demokraten. Tod des Marius. Der Manische Bürgerkrieg.
Sullas Diktatur. Die Ächtungen.
Sullas Tod.
3. Die Zeit des Pomp ejus.
Krieg gegen Sertorius in Spanien.
Der Sklavenkrieg. M. Licinius Crassus.
Der Seeräuberkrieg des Pompejus.
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§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199
Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte.
Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite.
Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da.
Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee.
Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien.
Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja.
Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:
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46. Marius und Sulla und der erste römische Bürgerkrieg. 261
die vom Niederrhein weggezogen waren, zusammentrafen und nun einen gemeinsamen Einbruch in Italien verabredeten. Die Cimbern begaben sich nach den Ostalpen zurück, um über deren Päffe Oberitalien zu erreichen; die Teutonen beschlossen, von Südgallien aus dahin einzudringen und vereinigten sich zu diesem Zwecke mit den keltischen Ambronen.
Unterdessen hatte der Senat in Rom dem verhaßten Marius fünfmal das Konsulat erneuern müssen, da sich unter dem römischen Adel kein Feldherr gegen die furchtbaren Feinde aus dem Norden fand. Marius hatte mit einem neugeschaffenen Heere an der Rhone ein festes Lager bezogen, seine Krieger in strenger Manneszucht geübt und hierauf einzelne Scharen der raublustigen Feinde mit Erfolg angegriffen, um seine Krieger an den Kampf mit den wilden Fremdlingen zu gewöhnen und ihnen zu zeigen, daß diese nicht unbesiegbar seien. Als nun die Teutonen nach Italien aufbrachen und höhnend an seinem Lager vorüberzogen, wagte er einen Hauptangriff, und die Teutonen wurden bei Aquä Sextiä (Aix) 102 v- Chr. vollständig besiegt. Marius eilte nun nach Oberitalien, wo sein Mitkonsul Catulus bereits von den Cimbern bedrängt wurde, und bereitete in der Schlacht bei Vercellä 101 v. Chr. in Piemont auch den Cimbern den Untergang. Hierauf zogen Marius und Catulus, vom Jubel des Volkes begrüßt, im Triumph in Rom ein. Marius wurde der dritte Gründer Roms genannt und erhielt für das folgende Jahr (100) zum 6. mal das Konsulat.
§• 46. Iflflcius ums Succa uni tccc erste cömifefie üücgeiirieg.
Die Unruhen, welche durch das Vorgehen der Gracchen entstanden waren, hatten den Parteihaß zwischen Vornehmen und Volk in Rom aufs heftigste erregt, und da jede Partei jetzt einen ehrgeizigen und kühnen Führer hatte, so bedurfte es nur eines geringen Anlasses, um den Haß zum offenen Bürgerkriege zu entflammen. Das Haupt des Volkes war Marius, der Führer der Vornehmen dagegen Sulla. Letzterer unterschied sich von Marius durch seine vornehme Herkunst, seine vollendete Bildung und seine feinen Sitten. Er sah zwar weichlich und verzärtelt aus, hatte aber im Kriege mit Jugurtha Alle durch seine Ausdauer und Tapferkeit in Erstaunen gesetzt. Seiner Geschicklichkeit war es gelungen, den König Bocchus zur Auslieferung des Jugurtha zu überreden. Trotz seiner Abneigung gegen Sulla hatte ihn Marius doch später wieder in den
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Geschichte der Rdmer.
Stellung. Er fhrte damals eine wichtige Neuerung im Heerwesen ein, indem er eine Menge besitzloser Brger in das Heer aufnahm, Leute, die nichts zu gewinnen und nichts zu verlieren hatten, die aus dem Kriege ein Gewerbe machten und, wie die Landsknechte einer spteren Zeit, allein ihrem Feldherrn anhingen, falls er sie gut behandelte. Inzwischen kehrten die Feinde der die Pyrenen zurck, um von neuem Gallien zu durchziehen. Als sie dann aber endlich den Zug nach Italien antraten, trennten sich die beiden Völker voneinander. Die Kimbern zogen der den Brennerpa, die Teutonen die Rhone abwrts.
Marius, der den Teutonen gegenbertrat, vermied zuerst eine Schlacht; er schlug ihnen gegenber ein Lager auf und war vor allem darauf bedacht, seine Truppen an den Anblick der gefrchteten Feinde zu gewhnen. Als diese endlich aufbrachen und, Hohnworte rufend, am rmischen Lager vorber nach Sden zogen, folgte er ihnen, bewahrte aber auch ferner die grte Vorsicht und schlug jede Nacht sein Lager auf einer Anhhe auf. Bei Schlacht bei Aqua S e x t i , dem heutigen Aix in der Provence, kam es zur (Schlacht. aiquaseftta^ standen auf Anhhen; die Germanen griffen von unten her an,
litten schwer unter der Sonnenglut und wurden endlich, als ihr Ansturm bereits ermattete, durch eine rmische Abteilung im Rcken angegriffen. Da flohen sie; aber noch muten die Rmer das Lager des Feindes erstrmen, das selbst von den Frauen verteidigt wurde, bis der Kampf mit der vlligen Vernichtung der Teutonen endete.
Im nchsten Jahre trat Marius den Kimbern entgegen, die durch Schlacht bei das Etschtal in Oberitalien eingedrungen waren. Bei V e r c e l l trafen die Heere aufeinander, und trotz der Tapferkeit der Germanen fiel auch hier der Sieg der besseren Fhrung, Bewaffnung und Zucht der Rmer zu. Viele der germanischen Frauen gaben sich, um der Sklaverei zu entgegen, selbst den Tod. Rom war aus einer ungeheuren Gefahr gerettet worden.
Sturz des Marius wurde hochgefeiert und bekleidete im Jahre 100 zum sechsten maxm- Male das Konsulat. Aber in seinem malosen Ehrgeiz ging er eine Ver-bindung mit einigen Demagogen ein, welche, um die Senatsregierung zu strzen, Unruhen im Staate anstifteten, aber dabei ums Leben kamen. Diese Vorgnge schadeten seinem Ansehen sehr. Marius, der noch vor kurzem hochgepriesene Feldherr, mute sehen, da er gemieden, ja verachtet wurde, und verlie, unmutig und von Rachsucht erfllt, die Hauptstadt.
Sulla.
Der Bundes- 90. Der Bundesaenossenkrieq und Sullas Staatsstreich. Einige 9mege.nc Jahre spter wurde die rmische Herrschaft durch einen Ausstand der italischen
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b) Die Unterwerfung des Ost decken s. I Der syrische Krieg. Niederlage des Knigs Antiochus. Tod des Hannibal und des Scipio Aftikanus. Unterwerfung von Macedonien. Perseus.
Sieg des milius Paullus bei Pydna.
Einverleibung von Macedonien und Achaja; Zerst-
rung von Korinth.
Asien wird rmische Provinz (Pergamon).
Der dritte punische Krieg. Zerstrung von Karthago
durch Scipio Amilianus.
Kriege in Spanien. Zerstrung von Numantia durch Scipio.
3. Das Zeitalter der Auflsung der Republik.
1. Die Zeit der Gracchen. Das Ackergesetz des Tib. Gracchus.
Die Gesetzgebung des Gajus Gracchus.
2. Die Zeit des Marius und Sulla. Der jugurthinische Krieg.
Ccilius Metellus. Marius.
Auslieferung Jugurthas durch Bocchus an Sulla. Der Kimbernkrieg.
Sieg der Kimbern bei Noreja.
Sieg des Marius bei Aqua Sexti der die Teutonen. Sieg des Marius bei Vercell der die Kimbern. Der Bundesgenossenkrieg.
Sullas Staatsstreich; Flucht des Marius.
Der erste mithridatische Krieg. Siege Sullas. Eroberung Roms durch die Demokraten. Tod des Marius. Der Manische Brgerkrieg.
Sullas Diktatur. Die chtungen.
Sullas Tod.
3. Die Zeit des Pompejus.
Krieg gegen Sertorius in Spanien.
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Der Seeruberkrieg des Pompejus.
Georg-Eck^-t-lnstitut
fr internationale Schulbuchfcrschung
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da kein Brger mehr als 500 Morgen des Staatslandes in Erbpacht haben drfte; was er darber bese, sollte er abtreten, damit es an andre verpachtet wrde.
. ^ Tiberius Gracchus diesen Gesetzesvorschlag einbrachte, starb Kmg Attalns von Pergamum in Kleinasien, der das rmische Volk zum Erben seines Reiches und seiner unermelichen Reichtmer eingesetzt hatte. Tiberius Gracchus beantragte nun weiter, da fr diese Gelder kleine Bauernhfe fr die rmern Brger aus den freigewordenen Staats-lndereien eingerichtet werden sollten. Alle die, die sich durch die Gesetzes-Vorschlge des Gracchus beeintrchtigt glaubten, erhoben den heftigsten Widerstand. In einem Straenkampse wurde er ermordet.
Sein jngerer Bruder Gajus Sempronius Gracchus erneuerte diese Gesetzesvorschlge und fgte noch weitere zum Schutze und zur Ber-besserung der Lage der rmern Bevlkerung hinzu; aber auch er wurde ermordet, und viele seiner Anhnger fanden mit ihm den Untergang. Diese Begebenheiten fallen in die Jahre 133 bis 121 vor Christi Geburt.'
Der teg mit den Cimbern und Teutonen. In das Zeitalter der Brgerkriege fallen auch Kmpfe, die keine Brgerkriege waren. Zu diesen gehrt zunchst der Krieg mit den Cimbern und Teutonen. Im Jahre 113 verlieen die Cimbern und Teutonen ihre germanische Heimat und drangen in die rmischen Besitzungen ein. Anfangs wurden die rmischen Heere von ihnen besiegt. Im Jahre 102 gelang es dem Konsul Marius, die Teutonen bei Aqua Sexti und im Jahre 101 die Cimbern bei Bercell1) zu besiegen. Diese Kmpfe waren der erste Waffen-gang der Rmer mit germanischen Stmmen. (Vgl. Seite 98.)
Marius und Sulla. Die beiden bedeutenden Feldherren Marius und Sulla beneideten sich gegenseitig um ihren Kriegsruhm. Beide hatten eine groe Zahl Anhnger, Sulla mehr aus dem Adel, Marius mehr aus dem rmern Teile der Bevlkerung. Zwischen den beiden Mnnern kam es zum Kampfe. Marius war anfangs siegreich und fhrte eine furchtbare Schreckensherrschaft in Rom. Fnf Tage und fnf Nchte wurde gemordet, monatelang ging noch die Blutjagd durch Italien. Die vornehmen Anhnger des Gegners wurden niedergemacht. Zum Glck fr das Volk starb Marius bald darauf, nachdem er der Verfassung des Freistaates zuwider siebenmal das Konsulat bekleidet hatte. Der Krieg der beiden Parteien dauerte fort. Sulla errang den Sieg und lie alle Anhnger des Marius chten. Die Gechteten wurden ermordet und ihre Gter eingezogen.
Sulla lie sich, ebenfalls im Widerspruch mit der Verfassung, zum lebenslnglichen Diktator ernennen, beschrnkte die Macht des Volkes
2) Aqua Sexti ist die heutige Stadt Aix in Sdfrankreich; Vercell, heute Vercelli (gesprochen: Vertschelli), liegt in Oberitalien.
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Christi Rom Italien Vercelli Oberitalien
2. Rmer und Germanen.
99
dies die Cimbern und die Teutonen. Die Heimat der Cimbern ist die Halb-insel Jtland und Schleswig, die der Teutonen die Landschaft Dithmarschen im sdwestlichen Holstein, zwischen den Mndungen der Elbe und der Eider. Wegen einer groen berschwemmung ihrer Heimat, so erzhlt die Sage, hatten sie mit Weib und Kind das Land ihrer Vter oerlassen und waren kmpfend und verwstend nach Sden gezogen. Bei Noreja in Krnten und bei Arausio an der Rhone unterlagen die rmischen Heere ihrer ungestmen Tapferkeit. In der Schlacht bei Arausio sollen 80000 Rmer gefallen sein. So groen Eindruck machte diese Niederlage in Rom, da man von einem cimbrischen Schrecken sprach. Aber die Sieger ntzten ihren Sieg nicht aus. Sie konnten in Italien einfallen. Dort hatten ihnen die Rmer zur Zeit kein Heer gegenberzustellen. Allein sie wandten sich nach Spanien, wurden aber zurckgetrieben. Unterdessen hatte der rmische Feldherr Marius ein wohlgeschultes Heer herbeigefhrt, mit dem er die Teutonen im Jahre 102 bei Aqua Sexti und die Cimbern 101 bei Vercell bis zur vollstndigen Vernichtung schlug. Aqua Sexti ist die heutige Stadt Aix in Sdfrankreich, Vercell liegt in Oberitalien. Die Kmpfe mit den Cimbern und Teutonen waren der erste Waffengang der Rmer mit germanischen Stmmen. (Karte 4.)
Csar und Ariovist. Den zweiten Waffengang mit deutschen Kriegs-scharen machte der rmische Feldherr Julius Csar im Jahre 58 vor Christi Geburt. Zwischen den gallischen Vlkerstmmen herrschte Zwie-tracht, die mit den Waffen ausgefochten wurde. Die Sequaner, die an der obern Seine wohnten, riefen den Germanenhuptling Ariovist zu Hilfe und berwanden durch ihn ihre Gegner. Aber den Siegern erging es schlimmer als den Besiegten; denn Ariovist verlangte von den Sequanern den dritten Teil ihres Landes zu Wohnpltzen fr sich und feine Scharen. Bald darauf verlangte er ein zweites Drittel fr seine Hilfsvlker. 120000 Germanen hatten schon in Gallien festen Fu gefat, und noch immer zog Ariovist weitere Scharen an sich.
In ihrer Not wandten sich die Gallier an Csar und baten ihn, sie von den Geistern zu befreien, die sie selbst gerufen hatten und nun nicht los werden konnten; denn das fruchtbare Gallien gefiel den Germanen besser als ihre rauhe Heimat. Csar war nicht nach Gallien gekommen, um dieses Land mit einem germanischen Huptling zu teilen, sondern um es ganz der rmischen Herrschaft zu unterwerfen. Deshalb kam ihm der Hilferuf der Gallier gelegen, und er lie Ariovist um eine Unterredung bitten. Trotzig schlug dieser die Bitte aus. Wenn er etwas von Casar wolle, lie er sagen, so wrde er den Weg zu Csar finden; wolle Csar aber etwas von ihm, so mge er sich zu ihm bequemen.
Casars weiteres Vorrcken bedrohte Ariovist in seinem Besitze; deshalb lie er um die Unterredung, die er frher ausgeschlagen hatte, setzt selbst den rmischen Feldherrn bitten. Csar ging darauf ein. Hoch
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Julius_Csar Casars
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig Holstein Arausio Rom Italien Spanien Sdfrankreich Oberitalien Christi Gallien Gallien
86 Erster Teil. Das Altertum.
Konsul, sondern trieb sogar in Rom selbst unter den Augen der Behörden großartige Bestechung. Der Krieg wurde mit einer, in der römischen Geschichte bis dahin nicht gesehenen Schlaffheit geführt. Endlich aber ermannte sich der Senat. Jngurtha wurde zuerst von dem tüchtigen Metellus geschlagen und mußte sich endlich dem klugen Sulla, der in dem Heere des Marius diente, ergeben. (Die hochinteressante Geschichte dieses Krieges schrieb in schöner Form Sallustius, vgl. § 47.)
Wie sehr mit den Sitten das Selbstvertrauen des römischen Volkes gesunken war, zeigte sich bei dem Einfall der Cimbern 110 und Teutonen (ca. 110) in Italien. Deutsche Völkerschaften von der Nordseeküste, unter denen die obengenannten die Mehrzahl bildeten, kamen mit dem Begehr um Überlassung von Wohnsitzen nach Italien, und als man sie abwies, schlugen sie die Römer in mehreren großen Schlachten (bei Noreja in Kärnthen, bei Aransio in Südfrankreich). Allgemeiner Schrecken, die Deutschen möchten auf Rom ziehen, bemächtigte sich der Römer („cimbrischer Schrecken") und ries eine völlige Ratlosigkeit hervor. Niemand wollte das Oberkommando übernehmen. Endlich ließ sich Marius, eben siegreich aus Afrika kommend, zum Konsulat wählen, das er nun viermal nacheinander bekleidete. Ihm gelang es, die Teutonen bei Aquä Sextiä (Aix in Südfrankreich) und die Cimbern in Obei> Italien bei Vercelli auf den raudischen Feldern zu schlagen. Nun erst atmete Rom auf. Die Deutschen, soweit sie nicht gefallen oder gefangen waren, zogen zurück.
§ 41. Marius und Sulla.
Bald darauf fielen sämtliche italischen Bundesgenossen, welchen das schon durch E. Gracchus in Aussicht gestellte Bürgerrecht immernoch vorenthalten wurde, von Rom ab, indem sie sich in Corsinium eine neue Hauptstadt gaben. Der darüber ansbrechende Bundesgenossen krieg überhob die Römer nicht der Notwendigkeit, sämtlichen 90 Italikern das Bürgerrecht zu verleihen (ca. 90 v. Chr.). In dem Kriege hatte sich besonders ausgezeichnet L. Cornelius Sulla, der nun als Führer der aristokratischen Partei auftrat. Durch Senatsbeschluß wurde ihm der Oberbefehl gegen den in Asien allmächtigen und den römischen Einfluß gefährdenden König Mithri-dates von Pontus anvertraut; aber das Volk betraute mit derselben Sendung den demokratisch gesinnten Marius. Da Sulla
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Italien Südfrankreich Rom Afrika Südfrankreich Obei>_Italien Vercelli Rom Rom Corsinium Asien
66 Erster Teil. Das Altertum.
gehörigen Insel Sizilien. Außer kleineren Küsteninseln rechnet man zu Italien auch noch Corsica und Sardinien. Durch die ganze Halbinsel zieht sich das Gebirge des Apennin, anfangend bei den Westalpen und endend in der bruttischen Halbinsel.
Norditalien (die lombardische Tiefebene) war im Altertum bewohnt von Galliern und hieß daher auch Gallia cisalpina (im Gegensatz zu der jenseits der Westalpen gelegenen Gallia transalpina). Die Hauptflüsse von Norditalien sind der Padns (jetzt Po) und der Athesis (jetzt Etsch); an Städten merke man sich Mediolanmn (Mailand), Verona, Patavium (Padua) Bo-nonia (Bologna). — Mittelitalien zerfiel in mehrere, von verschiedenen Völkerschaften bewohnte Landschaften: 1. Etrurien, bewohnt von einem Volke, das in Abstammung und Sprache mit keinem andern eine nähere Verwandtschaft zeigt. Frühzeitig blühte hier eine eigenartige Kultur (Baukunst, Skulptur, etruskische Vasenmalerei). 2. Umbrien und Picennm. 3. Latium, durchflossen vom Tiber, an dem Rom gegründet wurde. 4. Campanien, ein fruchtbares Land von großer Naturfchönheit (Neapel, Bäder von Bajä). 5. S ab in um. 6. Samnium, ein Bergland mit freiheitsliebender, einfacher Bevölkerung. — Unteritalien, das wegen der hauptsächlich griechischen Bevölkerung auch wohl Großgriechenland genannt wurde, zerfiel in: 1. Lnkanien, 2. Brnttien, 3. Apulien, 4. Calabrien. Von den griechischen Handelsstädten ist hauptsächlich zu merken Tarent, sowie in Sizilien Syrakus.
Während Griechenland durch die reiche Küstenentwickelung und durch die vielen den Verkehr befördernden Inseln hauptsächlich nach Osten ausschaute, war die Ostküste Italiens Hafenamt und sowohl darum, als auch weil der Apennin nahe an sie herantritt, weniger zum Verkehr geeignet als die Westküste, so daß also Italien nach Westen schaute. Aber gleichwohl war nach der Beschaffenheit feines Landes (gutes Weide- und Ackerland) der Bewohner von Mittelitalien nicht sowohl auf den Handel angewiesen als auf Ackerbau, Viehzucht u. dgl. an der Scholle haftende Thätigkeiten. Daraus erklärt sich auch der von dem griechischen verschiedene Charakter des Mittelitalikers (Römers): beim Griechen Beweglichkeit, Veränderungssucht, schnelle, phantasievolle Auffassung, beim Italiker Bedächtigkeit, Festhalten am Alten, hohe Achtung vor gesetzlichen Einrichtungen, Gleichmäßigkeit der Gesinnung.
Während im Griechentums die Ideen des Schöne n und des
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